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Mut im Recruiting - Lasst uns mehr über Performance sprechen!

Autorenbild: Wolfgang SteigenbergerWolfgang Steigenberger

EXECUTIVE SUMMARY

 

In der heutigen Arbeitswelt setzen viele Unternehmen ihren Fokus auf Benefits, um Talente anzuziehen. Doch trotz zahlreicher Angebote wie Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und Fitnessprogramme bleiben grundlegende Probleme ungelöst. Mitarbeiter suchen zunehmend nach Sinn und Herausforderung in ihrer Arbeit, während Benefits oft zur Selbstverständlichkeit werden und nicht zur langfristigen Mitarbeiterbindung beitragen.


Es braucht mehr Mut, das Thema Performance im Recruiting in den Vordergrund zu stellen. Unternehmen sollten klare Erwartungen an Leistung und Ergebnisse kommunizieren, um Enttäuschungen zu vermeiden und langfristig bessere Ergebnisse zu erzielen. Eine Performance-Kultur zieht leistungsorientierte Talente an und führt zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit.


Kernpunkte


  • Benefits greifen zu kurz:  Zusätzliche Angebote allein lösen keine strukturellen Probleme wie ineffiziente Prozesse oder eine unzureichende Führungskultur.

  • Performance fördert den Fit:  Klare Leistungsanforderungen ziehen die passenden Bewerber an und führen zu einer besseren Passung.

  • Mut zur Ehrlichkeit:  Unternehmen sollten bereits im Recruiting offen kommunizieren, was sie erwarten und welche Entwicklungsmöglichkeiten sie bieten.

  • Führungskräfte als Schlüssel:  Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Etablierung und Förderung einer Performance-Kultur.


Ein erfolgreicher Shift hin zu einer Performance-orientierten Recruiting-Strategie erfordert eine Kombination aus klarer Kommunikation, gezielter Förderung und einem bewussten Einsatz von Benefits als Ergänzung. Unternehmen, die den Mut haben, das Wesentliche in den Vordergrund zu stellen, profitieren langfristig von besseren Ergebnissen, stärkerer Mitarbeiterbindung und einer authentischen Unternehmenskultur.





Warum Recruiting mehr Mut braucht: Die Notwendigkeit, Performance in den Fokus zu stellen

 

In der heutigen Arbeitswelt stehen Unternehmen vor enormen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel, der Kampf um Talente und die Erwartungen einer neuen Generation von Arbeitnehmern setzen die Personalabteilungen zunehmend unter Druck. Vor diesem Hintergrund hat sich das Recruiting vielerorts grundlegend gewandelt: Im Bemühen, als attraktiver Arbeitgeber zu erscheinen, werden Benefits in den Vordergrund gerückt – von flexiblen Arbeitszeiten über kostenlose Snacks bis hin zu umfassenden Gesundheitsangeboten. Doch so wichtig diese Angebote auch sein mögen, sie greifen zu kurz, wenn das zentrale Element erfolgreicher Unternehmen vernachlässigt wird: Performance.


Es braucht wieder mehr Mut, beim Recruiting das Thema Leistung und Ergebnisse klar zu adressieren – ohne Angst, Bewerber damit abzuschrecken. In diesem Blogpost zeige ich auf, warum ein stärkerer Fokus auf Performance dringend notwendig ist, welche Risiken die derzeitige Recruiting-Praxis birgt und warum Benefits allein keine nachhaltige Lösung für die echten Probleme der Unternehmen darstellen.



Der aktuelle Recruiting-Trend: Benefits statt Performance

 

In den vergangenen Jahren hat sich ein starker Trend hin zu einem fast ausschließlichen Fokus auf Benefits entwickelt. Unternehmen überbieten sich gegenseitig mit Versprechungen: mehr Freizeit, Homeoffice, Fitnesszuschüsse und sogar unbegrenzter Urlaub. Doch trotz all dieser Bemühungen bleiben viele Stellen unbesetzt, die Fluktuation ist hoch und die Mitarbeiterzufriedenheit stagniert. Warum? Weil das eigentliche Problem der Unternehmen nicht in der Quantität der Benefits liegt, sondern in grundlegenden Fragen der Arbeitsorganisation, der Unternehmenskultur und der Leistungsanforderungen.


Es herrscht eine unausgesprochene Angst, Performance-Erwartungen zu offen zu kommunizieren. Recruiter und Hiring Manager befürchten, dass eine klare Ansprache von Leistungsanforderungen potenzielle Bewerber abschrecken könnte. Doch genau hier liegt das Problem: Wenn im Recruiting ein unrealistisches Bild des Arbeitsalltags gezeichnet wird, führt das zu Enttäuschungen auf beiden Seiten. Unternehmen bekommen Mitarbeiter, die nicht zur Performance-Kultur passen, und Mitarbeiter erleben eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen und der Realität.


Die Grenzen von Benefits

Benefits spielen ohne Frage eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Doch es gibt eine deutliche Tendenz zur Überbewertung von Benefits als alleiniger Lösung für Recruiting- und Bindungsprobleme.


Hier sind einige Gründe, warum Benefits ihre Wirkung oft nicht entfalten:

  1. Benefits werden zur Selbstverständlichkeit: Was vor einigen Jahren noch als attraktives Extra galt, wird heute oft als Standard angesehen. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten sind in vielen Branchen inzwischen die Norm. Zusätzliche Angebote wie kostenlose Getränke oder Obst werden kaum noch bewusst wahrgenommen.

  2. Benefits lösen keine strukturellen Probleme: Wenn grundlegende Probleme wie fehlende klare Prozesse, eine unzureichende Kommunikation oder mangelhafte Führungskultur bestehen, können Benefits das nicht kompensieren. Mitarbeiter spüren, wenn die Arbeitsbedingungen nicht optimal sind – da hilft auch das beste Fitnessangebot nicht.

  3. Mitarbeiter suchen Sinn und Herausforderung: Gerade die jüngeren Generationen suchen in ihrer Arbeit nicht nur Sicherheit und Vergütung, sondern vor allem Sinn und persönliche Weiterentwicklung. Benefits allein schaffen keinen Sinn. Es braucht spannende Aufgaben, klare Ziele und die Möglichkeit, einen echten Beitrag zu leisten.



Warum Unternehmen Performance fokussieren sollten

 

01. Klare Erwartungen führen zu besserem Fit:

Wenn Unternehmen bereits im Recruiting klar kommunizieren, welche Leistungen und Ergebnisse sie von ihren Mitarbeitern erwarten, ziehen sie von vornherein die passenden Bewerber an. Menschen, die bereit sind, sich einzubringen und ambitionierte Ziele zu verfolgen, werden durch eine ehrliche Ansprache angezogen – nicht abgeschreckt.


02. Langfristige Mitarbeiterbindung durch Ehrlichkeit:

Viele Fluktuationsprobleme lassen sich darauf zurückführen, dass Bewerber während des Bewerbungsprozesses ein verzerrtes Bild erhalten. Wenn sie dann im Unternehmen feststellen, dass die Erwartungen deutlich höher liegen als kommuniziert, entsteht Frustration. Ein offener Umgang mit Leistungsanforderungen schafft dagegen Vertrauen und führt langfristig zu einer besseren Mitarbeiterbindung.


03. Performance als Kern der Unternehmenskultur:

High Performance Organisationen zeichnen sich durch eine starke Performance-Kultur aus. Sie fordern und fördern ihre Mitarbeiter gezielt, setzen ambitionierte Ziele und schaffen Rahmenbedingungen, in denen Exzellenz möglich ist. Wenn diese Kultur bereits im Recruiting spürbar wird, ziehen Unternehmen genau die Talente an, die diese Kultur leben und vorantreiben wollen.



Mut zur Performance-Kultur

Eine stärkere Fokussierung auf Performance im Recruiting erfordert Mut – denn es bedeutet, klare Anforderungen zu stellen und von potenziellen Bewerbern Leistungsbereitschaft einzufordern.


Dieser Mut wird belohnt:

  1. Höhere Qualität der Bewerber: Unternehmen, die eine Performance-Kultur leben und kommunizieren, ziehen von vornherein leistungsorientierte Bewerber an. Diese sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln.

  2. Bessere Ergebnisse: Eine Kultur, die Leistung belohnt und fördert, führt zu besseren Ergebnissen. Mitarbeiter, die sich mit klaren Zielen identifizieren und sich gefordert fühlen, leisten mehr und wachsen an ihren Aufgaben.

  3. Stärkere Mitarbeiterzufriedenheit: Entgegen der verbreiteten Meinung, dass hohe Anforderungen die Mitarbeiterzufriedenheit senken, zeigen Studien, dass Menschen zufriedener sind, wenn sie gefordert werden und ihre Leistungen anerkannt werden. Eine echte Performance-Kultur schafft Sinn und Stolz.



Wie Unternehmen den Shift schaffen

 

Der Weg hin zu einem Recruiting, das Performance klar in den Vordergrund stellt, ist kein einfacher, aber notwendiger Schritt.


Hier einige Empfehlungen:

  1. Ehrliche Kommunikation Bereits in der Stellenausschreibung sollten Unternehmen klar benennen, welche Anforderungen und Erwartungen bestehen. Das bedeutet nicht, dass der Ton hart oder unfreundlich sein muss – im Gegenteil: Eine respektvolle, aber klare Ansprache zeigt Professionalität.

  2. Fokus auf Entwicklung Leistung zu fordern bedeutet nicht, Mitarbeiter allein zu lassen. Unternehmen sollten ebenso deutlich machen, welche Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten bestehen. Das Signal lautet: „Wir erwarten viel, aber wir bieten auch viel.“

  3. Führungskräfte einbinden Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Etablierung einer Performance-Kultur. Sie müssen nicht nur selbst als Vorbilder agieren, sondern auch in der Lage sein, ihre Teams zu motivieren und zu entwickeln.

  4. Benefits sinnvoll einsetzen Benefits sollten weiterhin eine Rolle spielen – aber als Ergänzung, nicht als Hauptargument. Statt auf Masse sollten Unternehmen auf Qualität setzen und Angebote schaffen, die wirklich einen Mehrwert bieten.



Fazit: Mehr Mut zum Wesentlichen

 

Es braucht wieder mehr Mut, das Thema Performance im Recruiting in den Vordergrund zu stellen. Die Angst, Bewerber dadurch abzuschrecken, ist in den meisten Fällen unbegründet – im Gegenteil: Klar formulierte Anforderungen ziehen genau die Talente an, die Unternehmen für ihren Erfolg benötigen. Benefits allein reichen nicht aus, um die echten Probleme der Unternehmen zu lösen. Es ist an der Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Bereitschaft, Leistung zu erbringen, gemeinsam zu wachsen und echte Erfolge zu erzielen. Das ist es, was langfristig zählt – und was Unternehmen wirklich attraktiv macht.

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